Am vergangenen Wochenende fuhr ein Großteil unserer ersten Männermannschaft für ein Wochenendtrainingslager ins nahegelegene Penkun. Wie auch schon im letzten Jahr nistete man sich für zwei Nächte in den Ferienpark am Schlosssee ein, wo man von Ingo Hopp und seinem Team erneut einwandfrei bewirtet wurde.
Das Wochenende begann jedoch bereits am Donnerstag mit einer Hiobsbotschaft: der benachbarte Sportplatz in Penkun durfte vom VfB nicht genutzt werden. Der ansässige PSV Rot-Weiß startete am Samstag in den Ligabetrieb, sodass der Platz bereits am Freitag hergerichtet wurde.
Nach mehrstündigen Telefonaten konnte man sich glücklicherweise mit dem SV Grün-Weiß Nadrensee auf die Nutzung deren Platzes einigen - vielen Dank dafür noch einmal an dieser Stelle! So konnte man seinen Plan am Freitag komplett durchziehen: nach der Anreise und dem Bezug der Zimmer fuhr man dann die paar Kilometer nach Nadrensee, um sich dort dem Kreisoberligisten vom VfL Vierraden zu stellen.
Die Partie begann zunächst etwas nervös. Das holprige Geläuf sorgte auf beiden Seiten für viele Schwierigkeiten im Passspiel, sodass ein geordneter Spielaufbau nur bedingt möglich war.
So ergab es sich, dass der VfB sich in der ersten Halbzeit eher wenige Chancen erspielen konnte. Eine davon konnte von Pascal Lange im Nachsetzen zum 1:0 genutzt werden, als man nach einer Pressingsituation erfolgreich den Ball eroberte. (30.)
In der Abwehr gab es wohl die erfreulichste Nachricht des Tages: Robin Palow konnte erstmals nach einjähriger Verletzungspause wieder auflaufen und organisierte seinen Defensivverbund gewohnt hervorragend. Nicht einen Ball musste Neuzugang Bartosz Muskala im Tor parieren, die wenigen Standards und tief gespielten Bälle der "Gäste" konnten im Vorfeld abgefangen werden. So ging es mit einer knappen Führung in die Pause.
In der zweiten Hälfte konnte man das Spiel dann besser kontrollieren. In Ballbesitz kam man gegen langsam platter werdende Vierradener immer mehr ins Spielen, was nun zu mehr gefährlichen Aktionen führte. Gegen den Ball machte man dem Kontrahenten durch variables Höhenverschieben im Pressing das Leben schwer, erzwang durch cleveres Anlaufen viele Fehlpässe im Spielaufbau und eroberte sich so immer wieder den Ball in höheren Gefilden. Dennoch dauerte es bis zur 81. Spielminute, eh man eine solche Situation zum 2:0 durch Lukas Schmiedel nutzen konnte, der nach Balleroberung von Sören Seethaler nur noch einschieben musste.
Eben jener Seethaler markierte dann das 3:0, als Pascal Lange eine Flanke mit dem Kopf verlängerte und er am langen Pfosten goldrichtig stand. (84.)
Und wiederum drei Minuten später, in der 87. Minute, vollendete dann abermals Lange, als er einen klasse Steilpass von Kai Hansche - mit cleverem Blick von Seethaler durchgelassen - erlief, den Keeper umkurvte und zum von ca. 30 mitgereisten Gramzowern umjubelten 4:0 einschob.
Mehr Tore sollten es dann nicht sein. Gerade Matthias Kowalski und Markus Müller hatten mehrere gute Einschussmöglichkeiten, gerade per Kopf wurde man gefährlich. Aber hier fehlte entweder die Präzision, oder man scheiterte an den beiden Torhütern. Muskala erlebte auch die zweite Halbzeit ruhig und sammelte die meisten seiner wenigen Ballkontakte im eigenen Ballbesitz mit dem Fuß.
So konnte der zweite Test in der laufenden Vorbereitung ebenfalls erfolgreich abgeschlossen werden, das zweite Mal in Folge stand hinten die Null. So konnte es dann in den gemütlichen Teil des Abends gehen, den man mit dem Eröffnungsspiel der Bundesliga bei entspanntem Bierchen anging.
Der Samstag startete dann pünktlich um 08:00 Uhr mit einer Laufeinheit. Intervallläufe standen auf dem Programm, um die Fitness und Explosivität der Spieler weiter zu schärfen. Trotz der schweren Beine vom Freitagsspiel wurden diese komplett durchgezogen. Verdientermaßen ging es dann in ein gemeinsames Frühstück. Im Anschluss daran gab es zwei theoretische Einheiten.
In der ersten erarbeitete man in Gruppen verschiedene Grundsätze, wie man als Team sowohl auf, als auch neben dem Platz agieren möchte. Coach Zürner lobte hierbei sowohl die Kreativität der Mannschaft, als auch die Umsetzung bisher gelebter Standards.
Im zweiten Theorieteil ging es dann in die Videoanalyse. Man zeichnete das Spiel gegen Vierraden vom Vortag komplett auf und konnte das Geschehene noch einmal Revue passieren lassen. Zusammen konnten so noch vorhandene Schwachstellen im Gramzower Spiel ausgemacht werden, die es zu beseitigen gilt. Aber man sah auch viele gelungene Aktionen, die als Positivbeispiele der Spielidee für die kommende Saison betrachtet werden konnten.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es in eine weitere Einheit, ehe dann das Nachmittagsprogramm voll und ganz im Zeichen der lockeren Gestaltung stand. Es wurden ein Beachvolleyball- sowie Tischtennisturnier gestartet, welche parallel ausgetragen wurden. Zudem lief gleichzeitig die Bundesligakonferenz auf einer Leinwand, die in den Spielpausen verfolgt werden konnte. Das ganze zog sich dann bis in die Abendstunden, die mit einem Grillabend eröffnet wurden. Sieger des Tischtennisturniers wurde übrigens Sportallrounder Sören Seethaler, während die großgewachsenen Robin Palow und Florian Andres das Beachvolleyballturnier für sich entschieden. In geselliger Runde lies man den Abend dann zu späterer Stunde entspannt ausklingen, denn am nächsten Tag stand ja noch eine Testpartie an.
Pünktlich um 09:15 Uhr trat man dann mit gepackten Taschen die Heimreise an. Gemeinsam mit einigen zusätzlichen Spielern der Zweiten und A-Junioren traf man sich am Sportplatz und empfing mit Parmen/Fürstenwerder einen weiteren Gegner aus der Kreioberliga. Die Nordwestuckermärker starteten dann auch hochmotiviert in die Partie. Die ersten Aktionen gehörten den Gästen, die mehrere Abschlüsse verzeichnen konnten und sich diverse Standards erarbeiteten. Keeper Muskala hatte bereits hier einen guten Arbeitsnachweis abgeliefert. Man stabilisierte sich aber nach fünf Minuten und riss die Spielkontrolle an sich. Und die erste richtig gefährliche Aktion konnte durch Sören Seethaler direkt in etwas zählbares umgemünzt werden, als er im Strafraum zwei Gegenspieler ins leere Grätschen ließ und flach in die kurze Ecke abschloss. (8.)
In der Folgezeit blieb der VfB gut in der Partie, die Zweikämpfe wurden gut angenommen und auch spielerisch konnte man Akzente setzen. Das nächste Tor blieb allerdings dem Fürstenwerderer Joe Hoff vorbehalten, der eine Eingabe von Seethaler ins eigene Tor bugsierte. (27.) Am langen Pfosten wäre aber auch Markus Müller einschussbereit zur Stelle gewesen.
Das 3:0 kurz vor der Halbzeit markierte dann wieder Seethaler, der damit das i-Tüpfelchen auf seine überragende erste Halbzeit setzte. (42.)
Im zweiten Abschnitt setzte man dann mit einem Doppelschlag direkt ein Ausrufezeichen an die Gäste. Beim 4:0 war Markus Müller erfolgreich, der den Ball aus kurzer Distanz im Kasten unterbrachte. (49.)
Und nur eine Minute später lief Pascal Lange allein auf Keeper Ricardo Balzer zu und überlupfte diesen gekonnt zum 5:0. (50.)
Nach knapp 60 Minuten wechselte der VfB dann ordentlich durch, mit Roberto Schulze, Tom Blar und Felix Andres kamen gleich drei Akteure der Zweiten in die Partie, zudem erhielt A-Junior Robin Heine seine Gelegenheit. Und obwohl es keinesfalls an den neuen Akteuren festgemacht werden konnte, wurde die SpG nun etwas stärker und kämpfte sich nochmal halbwegs in die Partie zurück. Möglicherweise könnten auch die langsam schwerer werdenden Beine der VfB-Akteure nach dem langen Wochenende ausschlaggebend gewesen sein. Man belohnte sich jedenfalls mit dem verdienten Anschlusstreffer, den Jakob Schulz nach einem schnellen Gegenangriff erzielen konnte. (74.)
Auf Heimseite konnten sich die Neuen nun etwas beweisen. Zunächst verzeichnete Schulze einen Abschluss aus spitzem Winkel, dann hatte Felix Andres zwei riesige Gelegenheiten, die aber beide ungenutzt blieben. Balzer im Gästetor unterstrich hier nochmal seine gute Leistung über die gesamte Partie. So durfte der zweite A-Junior im Spiel, Pascal Vorwerk, seine klasse Partie mit einem Tor krönen. Nach der Wechselorgie in der 60. auf die rechte Außenposition beordert, beackerte er dauerhaft die Linie und scheute auch keinen Offensivsprint. So auch zum 6:1, als er den Ball perfekt in den Lauf serviert bekam und souverän flach abschloss. (80.)
Den Schlusspunkt setzten dann nochmal die Parmener. Richard Schulz wuchtete einen Abpraller zum 6:2 in die Maschen, nachdem Muskalas Ausflug zuvor nicht von Erfolg gekrönt war. (89.)
So endete ein erfolgreiches Wochenende mit einem guten Testspielsieg. Nächsten Samstag geht es noch zum SV 90 Pinnow, bevor es am 20. August wieder ernst wird. Dort beginnt die Landesklasse wieder. Für den VfB steht direkt ein Uckermarkderby an, man reist zum Aufsteiger FC 06 Einheit Grünow, der nach einem Jahr Abstinenz nun wieder zurückgekehrt ist.